Was ist eine Wurzelkanalbehandlung?
In jeder Zahnwurzel befindet sich eine Art Hohlraum, in dem sowohl die Zahnwurzel als auch das so genannte Zahnmark verborgen ist. Klagt ein Patient über starke Zahnschmerzen, so ist die Ursache oft eine Entzündung der Pulpa, oder im Volksmund genannt „Zahnnerv“. In besonders schweren Fällen ist der Nerv jedoch nicht nur entzündet, sondern bereits abgestorben. Die Entfernung des Zahnnervs an einem bestimmten Zahn bezeichnet man als Wurzelbehandlung.
Ablauf einer Wurzelbehandlung
Eine Entzündung des Zahnnervs ist in vielen Fällen leider sehr schmerzhaft. Um diesen Schmerz nicht nur zu lindern, sondern auch die Behandlung so angenehm wie möglich für den Patienten zu gestalten, wird die Wurzelkanalbehandlung meist unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
Während die Anästhesie wirkt, wird ein Röntgenbild von dem betroffenen Zahn angefertigt. Denn viele Zähne haben mehrere Kanäle und dank des Röntgenbildes, kann man deren Lage leichter bestimmen. Ist das Bild ausgewertet, wird der Zahn mit einem kleinen Bohrer eröffnet.
Reinigung der Kanäle
Der Zahnarzt verwendet dazu spezielle Instrumente, so genannte Feilen, die entweder per Hand oder maschinell angewendet werden. Der Patient vermerkt davon lediglich ein Geräusch, welches sich mit einem Möhren kauenden Pferd vergleichen lässt. Zwischendurch spült der Zahnarzt die Kanäle immer mal wieder mit einer desinfizierenden Lösung durch, um jegliches Gewebe restlos zu lösen.
Ziel der Behandlung ist es, alles entzündete oder gar abgestorbene Gewebe zu entfernen. Dieses gelingt nur, wenn man die Kanäle ausreichend erweitert und ausmisst. Um dieses zu kontrollieren, wird ein zweites Röntgenbild angefertigt, währen der Patient die Feilen noch im Zahn behält.
Ist auch dieses erfolgreich, bekommt der Zahn eine medikamentöse Einlage. Diese dient zur Schmerzlinderung und ist zugleich entzündungshemmend. Zuletzt wird der Zahn provisorisch verschlossen.
Nachbehandlung in drei Schritten
Nach 3-5 Wochen erfolgt der 2. Termin. Dieser ist allerdings nicht so aufwendig wie der erste.
Im Normalfall ist bei dieser Behandlung keine Betäubung mehr notwendig. Der Zahn wird wieder mittels kleinen Bohrer eröffnet, das alte Medikament herausgespült und ein desinfizierendes Medikament wird in den Zahn gegeben.
Sollte der Zahn dann nach weiteren 4-6 Wochen weiterhin keine Probleme machen, folgt der Schritt der Wurzelkanalfüllung.
Wie in den beiden Terminen zuvor wird auch hier der Zahn wieder eröffnet und das alte Medikament heraus gespült. Mit den Feilen werden die Kanäle des Zahnes noch einmal gemessen und danach folgt das Abfüllen.
Hierzu wird ein Wurzelfüllmaterial in die Kanäle gegeben und mit Gummiartigen Stiften gefüllt. Da die Stifte grundsätzlich immer ein wenig zu lang sind, werden diese warm abgetrennt. Aber auch bei dieser Methode vermerkt der Patient keinerlei Schmerz.
Um 100%-tig sicher zu gehen, dass jeder Kanal ausreichend mit Füllmaterial versorgt ist, wird wieder ein Röntgenbild angefertigt. Ist der Zahn erfolgreich abgefüllt, erfolgt die Verschließung des Zahnes mit einer Keramikfüllung.
Nachsorge einer Wurzelbehandlung
Nach 6 Monaten empfiehlt es sich, noch einmal ein Röntgenbild anfertigen zu lassen, um sicher zu gehen, dass die Entzündung sich zurückbildet oder ganz verschwunden ist.
Da der Zahn nun nicht mehr ausreichend versorgt ist, legen wir den Patienten nah, den Erhalt des Zahnes mit einer Krone zu verstärken.